Die 14. Etappe meiner Tour von Berlin nach Istanbul führt mich durch das östlich Bulgarien in die Ausläufer des Balkangebirges nach Schumen. Schumen liegt auf halbem Weg von der Donau nach Brasov am Schwarzen Meer.
Die erste Route, die mir Komoot (mein Routenplaner und Navi) berechnet hat für diesen Abschnitt, ist nur 113 km lang. Dafür sind 81% dieser Strecke auf Bundesstrassen zurückzulegen. Da ich diese aber möglichst meide, habe ich eine Alternativroute berechnet. Diese ist etwas länger, hat aber nur 6% Bundesstrasse. Dafür jedoch 22% auf “unbefestigtem Untergrund” und 500 zusätzliche Höhenmeter.
Es lässt sich daher schwer vorhersagen, wie schnell ich an diesem Tag unterwegs sein werde. Da die Gesamtstrecke von Russe an der Donau bis Brasov am Schwarzen Meer 278 km beträgt, und Schumen genau auf der halben Strecke liegt, habe ich mir diesen Ort zum Übernachten ausgesucht.
Da wusste ich noch gar nicht, welch wichtige Rolle Schumen in der bulgarischen Geschichte spielt. Ganz in der Nähe lagen die beide Hauptstädte des ersten bulgarischen Reiches, Pliska (681-893) und Preslaw (893-982). Auch die von Thrakern vor 1500 Jahren errichtete Festung Schumen ist nicht fern und liege oberhalb der Stadt auf dem Schumen-Plateau.
Wie ganz Bulgarien, war Schumen dann lange unter osmanischer Herrschaft. In dieser Zeit war sie auch eine wichtige Garnisonsstadt. Erst 1878 wurde sie durch die Russen befreit und in das Fürstentum Bulgarien eingegliedert. Anlässlich des 1300-jährigen Bestehens Bulgariens, erhielt die Stadt 1981 ein imposantes Denkmal, dass die Geschichte des Landes darstellt. Heute hat die Schumen ca. 80.000 Einwohner.
Image Splash © Klearchos Kapoutsis, Image Russe © Sludge G, Images Ivanovo, Festung Schumen & Monument © Klearchos Kapoutsis, Image Landscape © George Atanassov, Images Boulevard & Schumensko © Salva Barbera, Image Schumen Center © Ramón.