Die zehnte Etappe meiner Tour mit dem Rennrad von Berlin nach Istanbul wartet mit einem ganz besonderen Highlight auf, der Thorenburger Schlucht (rom. Cheile Turzii), einer Kalksteinklamm im Trascău-Gebirge.
Die Schlucht ist etwa zwei Kilometer lang und wird vom Hășdate-Bach durchflossen, der sich über die Jahre in den weichen Kalkstein gefressen hat. An beiden Seiten des Schlucht erheben sich bis zu 300 m hohe Steilwände, in denen es zahlreiche Höhlen gibt und die bei Kletterern und Freeclimbern sehr beliebt sind.
Die Thorenburger Schlucht ist nur 30 km von Cluj-Napoca entfernt und ein beliebtes Ausflugsziel. Seit 1938 ist die Schlucht wegen des Vorkommens alpiner Pflanzenarten unter Naturschutz gestellt.
Am Hășdate-Bach entlang gibt es einen Wanderweg, auf dem man die Schlucht durchqueren kann. Ich werde hier sicher nicht mit dem Rad fahren können, aber da ich ja nur den Rucksack und das 8 kg leichte Rennrad dabei habe, kann ich es problemlos schieben oder auch mal auf die Schulter nehmen.
Die 2,5 km durch die Schlucht kann man gut in einer Stunde zurücklegen. Die Frage für mich wird eher sein, ob man mich mit dem Rad hinein lässt. Denn an beiden Eingängen gibt es Hütten, in denen man auch Eintritt in den Park entrichten muss.
Ich bin auf die Schlucht erst aufmerksam geworden, weil Komoot mich über den Berg direkt neben ihr geroutet hat. Der Weg sowohl hinauf, als auch hinab, ist so steil, dass ich auch da nicht hätte fahren können. Als ich dann den Weg durch die Schlucht entdeckt habe, stand für mich fest, den zu nehmen.
Sollte die Durchquerung nicht machbar sein, wäre es auch ein kein Drama. Der Umweg auf einer Strasse um das Massive herum ist nur wenige Kilometer.
All images © Cristian Bortes.