Die 11. Etappe führte mich durch das Siebenbürgen, wie man es sich vorstellt. Mit alten Buchenwäldern bedeckte Hügel und in den Tälern kleine Ortschaften mit geduckten Häusern, überragt von den standhaften Wehrkirchen.
Die meisten alten Häuser sind kleine Höfe mit etwas Land dahinter zum Selbstversorgen. Die Siebenbürger Sachsen haben das Land verlassen. Jetzt leben hier Rumänen und zum Teil auch Roma. Einige Höfe werden auch von Grossstädtern als Wochenendhaus genutzt.
Im Sommer findet das Leben auf der Strasse statt. Und da heute Sonntag ist, war viel los in den kleinen Orten und ich wurde bei der Durchreise oft gegrüsst. Allerdings nur von Jungs und Männern, Frauen sind da viel defensiver.
Je näher ich dem Fagaras-Massive und damit den Karpaten kam, je schlechter wurde das Wetter. Weiter westlich zog ein Gewitter auf und ich beeilte mich, um tocken mein Tagesziel zu erreichen.
Auch die über 2000 m hohen Gipfel waren kaum auszumachen, obwohl ich direkt auf sie zu fuhr. Vielleicht haben sie sich auch nur in den Wolken versteckt, damit ich mich nicht zu sehr vor morgen fürchte, wenn ich sie überqueren werde.
Begonnen hatte der Tag mit einem weiteren Rundgang durch wunderschöne Altstadt Sighisoaras. Heute bin ich auch die 176 Stufen zum Schulberg hinaufgestiegen, auf dem das deutsche Gymnasium, die Bergkirche und ein evangelischer Friedhof liegt.
Morgen geht es dann also den Fagaras hinauf, auf der Transfogarischen Hochstrasse und über den Balea-Pass in die Walachei. Von 600 m Höhe auf 2042 m.